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Hüt wird gwurstet
Auf der geglaubt charmanten Bühne der Jungen Bühne Bern steht ein kahler Block im Nichts. Umrandet von Ödnis, verstunken in Müll und verdeckt von Geröll wird diesmal gegessen. Allerdings ungesund viel. Auf (noch) engstem Raum fühlen sich hier ein Hauswart, eine alte Dame, ein über die Tätigkeiten der Anderen genaustes informierter Freed sowie Herr und Frau Metzger schon seit längerem zuhause. Doch ab und zu verschwindet eine Person und dann läutet die Klingel. Plötzlich erscheint das Haus nicht mehr so düster: Die Menschen strahlen, schlürfen Teeli miteinander und amüsieren sich in der Waschküche. Doch schon bald scheint sich der Hunger wieder einzuschleichen … Und die Grillparties zeihen sich zurück ins geheime Kämmerchen der stillen Gedanken. Ungeduld macht sich bereit und die Wohngenossen beginnen Ausschau zu halten. Wen braucht es denn eigentlich gar nicht so dringend im Haus? Mit wem versteht man sich letztlich gar nicht so gut? Oder vielleicht anders herum, bei wem würde im Grunde nicht wirklich ein Notzustand ausbrechen, wenn er/sie nicht mehr da ist? Vielleicht bist es ja du?! „Hüt wird gwurstet” ist eine Inszenierung mit viel schwarzem Humor und abstraktem Bühnenbild. Lachsfarbene Seile durchtrennen den Raum in immer neu definierte Räume: Die Wohnungen, die Waschküche, den Metzgerladen …Seile werden zu Mikrofonen, um den Hunger wegzusingen oder zu Fäden eines Spinnennetzes, um ein neues Opfer einzufangen. Die TeilnehmerInnen des U26 führen ihre sich eigens kreierten Figuren durch das von Hunger und Misstrauen geplagte Haus.
Crew