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    Die Töchter des Danaos

    Sie fliehen aus ihrer Heimat an den Altar eines Tempels vor Argos, sie suchen Schutz, Hilfe, Asyl: die 50 Töchter des Danaos, begleitet vom alten Vater. Die, vor denen sie fliehen, sind ihre Vettern, die Söhne des Aigyptos: raue Kämpfer, die die Mädchen gegen deren Willen heiraten wollen. Diese vertrauen zunächst auf die Sicherheit, die der Altar um Hilfe flehenden Flüchtenden bietet; als König Pelasgos hinzukommt, bitten sie ihn, in Argos eine neue Heimat finden zu dürfen.
    Die Entscheidung fällt Pelasgos nicht leicht; zwar erkennt er die Not der Fremden an und auch, dass sie entfernte Verwandte sind. Er würde gern helfen, doch eine Sorge wiegt schwer: Hat er das Recht, einen Krieg mit den Söhnen des Aigyptos zu riskieren und das Leben der Bürger seiner Stadt zu gefährden – für ein paar Fremde?

    Aischylos hat eine Trilogie zur Geschichte der Danaiden geschrieben; erhalten, auch nicht ganz vollständig, ist nur dieser eine, der erste Teil, genannt „Die Schutzflehenden” oder „Die Hiketiden” – nach den „Persern” die älteste erhaltene griechische Tragödie.
    Es ist ein Stück, das, so fremd es in seiner chorischen Struktur auf den ersten Blick sein mag, sich schon auf den zweiten Blick als frappierend aktuell erweist. Es stand vielleicht nicht in Aischylos’ Absicht, über das Schicksal Geflüchteter zu erzählen; vermutlich war es eher die Frage nach dem Selbstbestimmungsrecht der Frau, die ihn interessierte. Für den heutigen Leser und Zuschauer vermischen sich beide Themen, wenn Pelasgos die fünfzig Mädchen als dunkelhäutig anspricht, als eher auf dem afrikanischen Kontinent zu Hause …

    Der britische Regisseur Ramin Gray, sein Musiker John Browne und der Choreograf Marcel Leemann werden mit den Schauspielern und einem Chor junger Mädchen aus Bern einen neuen Zugriff auf den jahrtausendealten Stoff unternehmen, werden sich mit der Tradition des griechischen Theaters als „Burgertheater” auseinandersetzen und die besondere Aktualität des Stückes herausarbeiten.

    Berndeutsch und Deutsch von Gerhard Meister

    im Dialog mit KATHOLISCHE KIRCHE REGION BERN - FACHSTELLE KINDER UND JUGEND KOMPETENZZENTRUM INTEGRATION, STADT BERN

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    Crew

    Regie und Bühne: Andreas Herrmann
    Kostüme: Daniel Perrin
    Musikalische Leitung und Komposition: John Browne
    Choreografie: Marcel Leemann
    Dramaturgie: Kristina Wydra
    Fotos: Philipp Zinniker
    Mit Stéphane Maeder, Nico Delpy, Arne Lenk, Sophie Melbinger
    Schlagzeug: Simon Baumann

    Chor der Töchter des Danaos: Anna Lea Aebischer, Meret Aeschlimann,
    Kaya Abfalter, Loredana D’Ambrosio, Anna Brand, Annina Bindschedler,
    Laila Elena Danz, Vera-Luana Dubach, Emilie Inniger, Lea Käser,
    Dominique Mani, Aurelia Möri, Céline Moos, Ana Oppliger, Violante Romani,
    Anna Schläfli, Marilena Schmid, Noemi Somalvico, Anna Katharina Stein,
    Anna Stoll, Sophia Summermatter, Janka Szücs, Annatina Themis,
    Jana Wyss, Frosina Zhang, Milena Ziegler
    Ägypter/Chor der Pelasger: Sebastian Kempf, Miguel Enguidanos Moreno,
    Nicca Ritschard, Andrej Stötzel